


In Zusammenarbeit mit der Stickmeisterin Eva Brauer entsteht ein Herrenkostüm des 18. Jahrhunderts mit handgestickten Details auf Anzug und Weste.

Eine umfangreiche Recherche sowie etliche Musterentwürfe gingen dem Projekt voraus

Der Anzug entsteht in Anlehnung an ein historisches Vorbild von 1750 aus Graubünden im Stil der 1730er Jahre. Das Original befindet sich heute im Rätischen Museum in Chur. Die Stickerei des Justaucorps von 1750 ist mit Silberfäden in Plattstich ausgeführt und durch Kantillen und Pailletten ergänzt. Der Entwurf für die Nachbildung sollte etwas weniger prunkvoll sein, weshalb wir uns für seidene Blüten statt der Paillettenstickerei und eine vereinfachte Variante der Blumenranke entschieden. Typische Stickereien aus der Epoche flossen in den Entwurf mit ein.

Mit Bleistift wird der Musterentwurf auf Pergamentpapier in 1:1 aufgezeichnet und anschließend mit einer Nadel entlang den Linien durchstochen.

Durch die Löcher im Pergamentpapier wird das Stickmuster anschließend auf den Stoff übertragen.

Der Musterverlauf rund um die Tasche als Vorlage…

…und fertig gestickt

Der Stoff wird zum Besticken in einen speziellen, verstellbaren Rahmen gespannt. Grobe Handstiche halten ihn gleichmäßig straff. Die nicht benötigte Stoff-Fläche wird seitlich aufgerollt. Heftfäden markieren die spätere Vorderkante des Anzugs.

Alle Stiche des Motivs werden komplett per Hand ausgeführt.

Aus der Nähe sehr gut sichtbar sind die regelmäßig gearbeiteten Überfangstiche über den Silberfäden.

Blütenranken in Seide und Silberfäden

Blütendekor in Plattstich mit einem Stempel aus silberner Bouillon

Lose gedrehtes Seiden-Stickgarn

Silbernes Stickgarn: Twist und Passing.

In etwa 170 Stunden Handarbeit hat Eva Brauer die eine Hälfte des Anzugs bereits bestickt.

Die fertig bestickte Hälfte des Herrenanzugs

Die fertige Stickerei und im Vergleich dazu die Stickproben für das Muster, die Materialien und das spätere Knopfdekor.